Gitarrenheld im Kampf gegen das System
Tom Morello verbindet musikalisches Genie mit politischem Engagement und kämpft lautstark gegen Faschismus, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit.
Tom Morello verbindet musikalisches Genie mit politischem Engagement und kämpft lautstark gegen Faschismus, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit.
Es ist der 9. Juni 2025. Boyle Heights, Los Angeles. Die Luft brennt. Tränengas, Gummigeschosse – und mittendrin: Tom Morello. Gitarre gegen Gewalt, Faust gegen Faschismus. Der Rage Against the Machine-Gitarrist hält ein Schild mit „Defend LA“ in die Kameras und trägt ein Shirt mit Ansage: Destroy American Fascism.
Der Mann meint es ernst – wie immer. Wer Morello kennt, weiß: Der Typ steht nicht nur auf der Bühne, er steht mitten im Protest. Und zwar da, wo’s wehtut.
Tom Morello ist mehr als ein Gitarrengott. Er ist Harvard-Absolvent, Aktivist, und einer, der nie den leichten Weg geht. „Killing in the Name“ ist nicht nur ein Song, es ist ein Lebensmotto. Ob bei Streiks in Alabama oder mit den Stripperinnen von North Hollywood – Morello steht immer an der Seite derer, die sonst keiner sieht. Dafür gab’s 2023 den Humanitarian Award. Völlig zurecht.
In L.A. rollt ICE durch die Straßen – mit Razzien, die Familien zerreißen. Morello ist da. Zeigt Haltung. Schreibt auf seine Gitarre: Fuck Trump. Und wenn einer fragt, warum er das macht, kommt die Antwort trocken: „Man muss kein Harvard-Absolvent sein, um zu erkennen, wie unmoralisch das alles ist. Aber ich bin zufällig einer – also kann ich’s bestätigen.“
Das ist keine Pose. Das ist Punkrock mit Verstand.
Das „Destroy American Fascism“-Shirt? Gibt’s in seinem Store. Und jeder Cent geht an Organisationen, die sich gegen Hass und für Gerechtigkeit einsetzen. Das ist kein Merch. Das ist ein Mittelfinger aus Stoff.
2025 sagt Morello im Interview, dass selbst Worte wie „Inklusion“ oder „Afroamerikaner“ heute politisch gefährlich seien. „Ethnische Säuberung des Diskurses“ nennt er das. Hart? Ja. Aber real. Und Morello bleibt laut, wenn andere leise werden.
In einer Stadt, in der jeder Dritte ein Einwanderer ist, wo Nationalgarde gegen Demonstranten marschiert – ist Morello eine Stimme, die zählt. Kein Hashtag, kein Trend – ein echtes Vorbild. Und genau solche brauchen wir.
Denn am Ende geht’s um mehr als Musik. Es geht ums Aufstehen. Laut sein. Haltung zeigen. Oder wie Morello es selbst sagt:
„Musik muss aufrütteln. Sie muss dich bewegen. Und manchmal muss sie dich auf die Barrikaden bringen.“