"Schwarze Adler" und die TSG
Im Rahmen der Sinsheimer Aktionswoche für Demokratie und Toleranz berichtete am Dienstagabend (07.02.) TSG-Spieler Kevin Akpoguma im örtlichen Kino von seinen Erfahrungen bezgl. Rassismus im Fußball.
Im Rahmen der Sinsheimer Aktionswoche für Demokratie und Toleranz berichtete am Dienstagabend (07.02.) TSG-Spieler Kevin Akpoguma im örtlichen Kino von seinen Erfahrungen bezgl. Rassismus im Fußball.
Es war ein emotionaler Abend im "Citydome" Sinsheim. Das örtliche Kino empfing viele Interessierte darunter auch einige TSG-Fans zu einer besonderen Vorführung. Denn der Dokumentarfilm "Schwarze Adler" wurde den Zuschauern präsentiert und diskutiert.
Der Film "Schwarze Adler" erzählt die Geschichten von schwarzen Spieler*innen in der deutschen Fußballnationalmannschaft. Prominente Kicker wie Gerald Asamoah, Cacau und Steffi Jones kommen zu Wort und diese zeigen die ungeschönte Wahrheit über Rassismus im deutschen Fußball und in der Gesellschaft auf.
Im Anschluss gab es seitens der TSG-Hoffenheim eine Talkrunde, an der sich die Zuschauer ebenfalls rege beteiligten. Abwehrspieler Kevin Akpoguma berichte sehr anschaulich von seinen Erfahrungen als Kind eines Nigerianischen Einwanderers. Der 28-jährige zeigte dabei auf, wie ihn zwar sein Elternhaus geprägt und auf mögliche Probleme aufgrund seiner Hautfarbe vorbereitet hatte, er selbst aber nur selten offenem Rassismus im Stadion oder auf der Straße begegnet war.
Stephan Lerch, der Trainer der TSG-Frauen, äußerte sich zum Thema Rassismus im Frauenfußball. Da für ihn die Fußballkultur rund um die Frauen eine andere ist, als die der Männer, musste er bzw. eine seiner Spielerinnen sich bisher auch noch mit keinen negativen Erfahrungen auseinandersetzen. Trotzdem ist ihm wichtig, dass immer wieder auf das Thema Vielfalt und Toleranz aufmerksam gemacht wird und die TSG Hoffenheim als Verein hinter diesen Werten steht.
Welchen Stellenwert diese Werte für den Verein aus dem Kraichgau haben, zeigte auch der dritte Teilnehmer der Runde auf. David Limberger arbeitet als Pädagoge im Leistungsbereich und führt Workshops mit den Mannschaften durch (vor allem präventiv) zu den Themen Rassismus und Homophobie.
Der Abend hat nach den schockierenden Erlebnissen der Protagonisten im Film "Die schwarzen Adler" aufgezeigt, dass die Situation bei der TSG Hoffenheim in Bezug auf das Thema Rassismus zwar entspannt ist, die Beteiligten aber trotzdem sensibilisiert sind. Daher ist der TSG Hoffenheim auch wichtig, sich an der Projektwoche des DGB und des städtische Kinder- und Jugendreferat in Sinsheim zu beteiligen. Seit 2006 gibt es dieses Projekt. Zu den festen Kooperationspartnern zählen das Fanprojekt Hoffenheim, das kommunale Kino Cinema Paradiso e.V., das Bündnis für Toleranz, die Fanbetreuung der TSG Hoffenheim, der Verein Alte Synagoge Steinsfurt sowie die Buchhandlung Doll.
Neben weiteren Programmpunkten mündet die Aktionswoche am kommenden Samstag (10.02.2024, 11 Uhr) in einer Demonstration und Kundgebung vor der Dr. Sieber-Halle in Sinsheim unter dem Motto "Sinsheim ist bunt - Für Demokratie und Vielfalt".