Jennifer Schäfer Waldhof Mannheim
SV Waldhof Mannheim
Jennifer Schäfer Waldhof Mannheim
Fußball

Portrait: Waldhof Geschäftsführerin Jennifer Schäfer

Jennifer Schäfer die neue Geschäftsführerin beim SV Waldhof Mannheim. Wie sie tickt und wie sie sich mit dem Waldhof "infiziert" hat, hat sie in zwei exklusiven RR-Interviews erzählt.

Von Rebekka Allgaier

Sie ist 33 Jahre jung, hat selbst mal die Fußballschuhe geschnürt und ist die erste Frau in den Bundesligen, die es bis ganz nach oben geschafft hat. 

Ich treffe Jennifer Schäfer am Carl-Benz Stadion in den Räumlichkeiten der Waldhof-Geschäftsstelle. Die Hockenheimerin begrüßt mich mit einem freundlichen Lächeln  und macht auf mich einen lockeren, entspannten aber auch bestimmten Eindruck. Und diese erste Wahrnehmung bestätigt sich schon während des kurzen Vorgesprächs und festigt sich im Laufe des Interviews. 

Auch wenn Schäfer zunächst keine Ambitionen hatte im Fußball einer berufliche Laufbahn einzuschlagen, so hat sie Fußball als Sport schon früh für sich entdeckt. Gespielt hat sie zunächst in Hockenheim und ist dann mit ihrer Mädels-Clique nach Ketsch gewechselt. Ihre Fußballschuhe hat Schäfer jedoch an den Nagel gehängt. Dafür fühlt sie sich zu alt, wie sie selbst angibt. Trotzdem ist Bewegung für sie, vor allem durch den stressigen Alltag, ein Muss. Jeden Morgen vor der Arbeit geht es für die Geschäftsführerin ins Fitnessstudio,, um kraftvoll in den Tag zu starten.

Die Karriere der 33jährigen auf dem Waldhof begann 2018. Ganz klassisch bewarb sich Schäfer auf eine Stellenausschreibung des SVW und wurde genommen. Von der Assistentin der Geschäftsführung wurde sie 2021 zur Leiterin der Geschäftsstelle befördert. Als im Februar diesen Jahres der damalige Geschäftsführer Markus Kompp entlassen wurde, ergriff sie ihre Chance und reichte ihre Bewerbung beim Aufsichtsrat ein. Dabei setzte sie sich gegen ihre männlichen Mitstreiter um den Posten durch. Ihr bis dato schon geschätztes Engagement und auch ihr Talent in stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren überzeugte Präsident Bernd Beetz und auch den Aufsichtsrat. 

Viele von den Aufgaben, mit denen Schäfer bereits in ihrem vorherigen Beschäftigungsverhältnis beim SVW betraut war, sind geblieben. Hinzu gekommen sind vor allem Sponsoring-Aufgaben. Schäfers Job ist es eben auch Klinken zu putzen, und mit allen Geldgebern und potentiellen Sponsoren persönlich in Kontakt zu treten, um sie vom Drittligisten aus Mannheim zu überzeugen. Aber auch um die Lizenzierung muss sich die Geschäftsführerin kümmern. Keine leichte Aufgabe. Denn Schäfer musste sowohl die Lizenz für die dritte, als auch für die Regionalliga zu beantragen.

Als ich Schäfer im März das erste Mal traf, war der Klassenerhalt noch in weiter ferne. Doch jetzt ist es geschafft und die Arbeit für die kommende Saison kann beginnen. Daher habe ich Schäfer nach dem Verbleib in Liga 3 erneut zum Interview getroffen, um mit ihr über die Vergangenheit aber auch über die Zukunft zu sprechen. 

Schäfer ist erste Frau, die die Geschäftsführung eines Bundesligaklubs übernimmt, doch das nimmt die toughe Frau gelassen und hat bei Kritik ein offenes Ohr und E-Mail-Fach. Grundsätzlich sei die Entscheidung eine interne Lösung für die Nachfolge Kompps zu finden, auf viel positive Resonanz seitens der Fans gestoßen, so Schäfer.

Schäfer, die selber über die Jahre zum Fan des SV Waldhof Mannheim geworden ist, arbeitet daran, dass sich der Verein in den nächsten Jahren weiterentwickelt. Und sie wünscht sich, dass sie ihren Waldhof irgendwann in die zweite Bundesliga führen kann. Aber jetzt gibt es für die Geschäftsführerin erstmal nur: Urlaub und dann wieder Vollgas in Liga 3 geben. 

SVW-Geschäftsführerin im Interview mit Radio Regenbogen

SVW-Geschäftsführerin Jennifer Schäfer im Interview mit Radio Regenbogen Update