Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio

Ex-Journey Sänger Steve Perry veröffentlicht neues Solo-Album!

Der ehemalige und langjährige Sänger von Journey bricht nach fast einem Vierteljahrhundert sein Schweigen und bringt ein neues Solo-Album raus!

Ex-Journey Sänger Steve Perry war lange von der Bildfläche verschwunden, bis 1987 war er offiziell bei Journey. 1996 erschien mit dem Album "Trial by Fire" eine erfolgreiche Reunion-Platte, die geplante Tour konnte aber wegen einer Hüftverletzung nicht wie geplant stattfinden, Perry versuchte die Tour zu verschieben und weigerte sich lange Zeit, sich einer Operation zu unterziehen. Das führte zu Problemen mit dem Rest der Band. Nach knapp zwei Jahren entschieden sich Gründungsmitglied Neal Schon und Keyboarder Jonathan Cain sich letztlich dafür, ohne Perry auf die längst fällige Tour zu gehen und man holte Steve Augeri ans Mikrofon. Seitdem ist es still geworden um Steve Perry...bis jetzt!  Mit "Traces" könnte die Gesangslegende uns das vielleicht emotionalste und persönlichste Album seiner Karriere liefern. Den Weg zurück zur Musik, musste er sich hart erkämpfen!

Laut der Plattenfirma klingt "Traces" nicht nach einem gealterten Rock-Helden, der sich nach all zu langen Jahren der Abstinenz wieder ins Rennen begibt. Steve Perry würde viel mehr in seiner Musik aufgehen, er selbst sagt zu seinen neuen Songs:

„Ehrlich gesagt dachte ich zwischendurch sogar, dass die Musik gar kein Thema mehr für mich ist, dass mein Herz damit abgeschlossen hatte. Ich hatte eine tolle Zeit mit einer tollen Band gehabt, und dann hatte ich danach ja sogar noch die Gelegenheit gehabt, mich als Solokünstler auszutoben. Schließlich war es einfach an der Zeit gewesen, ehrlich zu mir selbst zu sein: In meinem Herzen wusste ich, dass dieses Gefühl einfach nicht mehr da war.

Steve Perry - No Erasin'
Steve Perry - No Erasin'

Ein emotional und karrieremäßig völlig ausgebrannter Perry fasste in den späten Neunzigern den Entschluss, der Musik und dem harten Business das damit einhergeht, erstmal den Rücken zu kehren. Laut eigener Aussage konnte er lange Zeit nicht einmal Musik hören. „Mein letztes Konzert mit Journey hab ich im Februar 1987 gespielt. Und dann kam der Tag, an dem mir klar wurde, dass ich das alles einfach nicht mehr weitermachen konnte. Ich hatte wirklich das Gefühl, abspringen zu müssen von diesem Karussell, das sich immer weiterdrehte; ich musste raus aus diesem großen Mutterschiff, das wir zusammen in so viel harter Arbeit aufgebaut hatten.“

Viele Journey Fans hatten ihren Glauben an ein Comeback von Perry inzwischen aufgegeben, sie klammerten sich an die alten Alben aus den 80ern, der Hochphase von Journey und Steve Perry. Dass man diesen Mann noch einmal so voller Leidenschaft und Hingabe singen hört ist eine kleine Sensation und keine Selbstverständlichkeit! Immerhin wird der Sänger im kommenden Januar 70 Jahre alt! Perry hat viel durchgemacht...es brauchte die Liebe und schließlich den Verlust einer außergewöhnlichen Partnerin, bis Perry wieder zur Musik in sich zurückfinden konnte.

Im Jahr 2011 lernte er durch eine gute Freundin, die Filmregisseurin, die auch den Journey-Klassiker „Don’t Stop Believin’“ in ihrem Film Monster (2003) eingesetzt hatte kennen. Kellie Nash, eine selbstbewusste Frau, die ihren Doktor in Psychologie gemacht hatte. Als er sie kennenlernte, kämpfte sie gerade mit Brustkrebs. In den Monaten und Jahren danach sollte die Beziehung der beiden Perrys Leben komplett auf den Kopf stellen. „Ich habe ja ein paar Beziehungen gehabt, und jede davon hat mein Leben verändert“, erzählt der Sänger „aber als ich dann Kellie traf, war das ein komplett neues Level an Veränderungen. Ich musste mein ganzes Wesen umkrempeln, damit sich mein Herz wieder ganz anfühlte.“

Als Kellie den Kampf gegen den Krebs im Jahr 2012 schließlich verlor, brach es Perry das Herz...aber er hatte Kellie vor ihrem Tod etwas versprochen: „Als es Kellie richtig schlecht ging, wollte sie, dass ich ihr verspreche, mich nicht mehr so zu isolieren. Sie hat mir vieles beigebracht während der Zeit, die wir zusammen hatten, und eine Sache davon ist: Es ist viel besser, zu lieben und diese Liebe wieder zu verlieren, als nie in den Genuss dieser Liebe zu kommen.“

Mit der Zeit holte Perry erste Songskizzen hervor, Ansätze, die er teilweise mit Kellie geteilt hatte, wobei Stücke wie „Most Of All“ oder auch „In The Rain“ schon vor ihrer ersten Begegnung entstanden waren. Dabei schienen auch diese Stücke ihre Liebesbeziehung zu beschreiben und davon zu handeln, wie dieses Zusammentreffen schließlich sein ganzes Leben verändern sollte.

„Es ging also gerade nicht darum, damit abzuschließen und weiterzumachen, denn ich wollte im Gegenteil alles mitnehmen, alle Gefühle noch einmal durchleben und sie in den Songs zum Ausdruck bringen – um so hoffentlich andere zu bewegen und ihnen helfen zu können“, so Perry. „Eines Abends sagte sie: ‘Wenn mir etwas passiert, dann versprich mir, dass du dich nicht wieder so zurückziehst. Denn dann hätte ich das Gefühl, dass all das hier vergeblich war.’ Diesen Satz und dieses Gespräch habe ich in den Jahren nach ihrem Tod nie vergessen… und dann kehrte nach und nach meine Liebe zur Musik zurück.“

Perry hat sein Versprechen gehalten, hat sich aus seiner jahrelangen Isolation heraus getraut und sich einen gewissen Thom Flowers als Co-Produzenten an Bord geholt. Zusammen hat man im Tonstudio in Kalifornien hart gearbeitet und Nächte zu Tagen gemacht und Flowers ist auch beim Songwriting von zwei Liedern beteiligt.

„Ein paar von diesen Stücken habe ich anfangs sogar nur elektronisch im Computer angelegt, aber letztlich mussten wir diese Songs in die Realität überführen“, meint Perry. „Das bedeutete, dass Musiker dazukommen mussten – echte Menschen, die ihre Herzen, ihre Seele mitbringen ins Studio. Jeder Musiker, der auf diesem Album zu hören ist, hat musikalisch und emotional dazu beigetragen.“

„Traces“, das dritte Solo-Album von Steve Perry wird voraussichtlich am 05. Oktober 2018 bei Fantasy Records erscheinen!