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Jefferson Airplaine: Vom Drogenattentat auf Präsident Nixon!

Wir befinden uns mitten in der REGENBOGEN ZWEI Woodstock-Woche. Wir klären auf, was vor, während und nach Woodstock wirklich passierte. Und wir liefern euch Infos über die Bands, die bis heute Teil des Woodstock-Mythos sind. Jefferson Airplane waren eine der Bands, die vor einem halben Jahrhundert auf einer Bühne in White Lake standen. Wie sie da hin kamen und was man noch über sie wissen muss, erfahrt ihr hier.

Die Band Jefferson Airplane wurde von Paul Kantner und Marty Balin 1965 in San Francisco gegründet, nachdem sie sich im gleichen Jahr im Club "Drinking Gourd" kennengelernt hatten – nach ein paar Bier entstehen schließlich die besten Ideen. Zuerst nannte sich die Band Jefferson Airplane, dann folgten im Laufe der Bandgeschichte einige Namensänderungen: Jefferson Starship, daraus wurde nur noch Starship und schlussendlich heißen sie seit 1992 Jefferson Starship – The Next Generation.

Dank ihres Albums „Volunteers“ von 1969 wurden sie für die legendäre Woodstock-Bühne gebucht. Das Album spiegelte nämlich genau die Stimmung der 60er-Jahre wieder, die Stimmung der Hippie-Bewegung, inklusive dem Frust über den Vietnam-Krieg. Bei Woodstock beendeten Jefferson Airplane am Morgen des 17. August den etwas verlängerten zweiten Festivaltag (16. August 1969), in dem sie ankündigten, ein wenig „morning maniac music“ zu machen.

Nach Woodstock ging es für die Band weiter zum  Altamont-Festival, dass von den Rolling Stones organisiert wurde und im gleichen friedlichen Stil wie Woodstock ablaufen sollte. Tickets für das Open-Air gab es keine, es war von Anfang an als kostenloses Festival geplant. Leider lief das Festival alles andere als friedlich ab...von The Grateful Dead hatten die  Stones den Ratschlag bekommen, die Hells Angels anzuheuern um für Sicherheit zu sorgen. Zugegeben, Mick Jagger & Co hätten selbst darauf kommen können, dass es keine gute Idee ist, einen Rocker-Club zu engagieren. Mitglieder der Hells Angels verletzten im Drogenrausch hunderte von Menschen und töteten an jenem Abend vier Menschen. Dieses Festival-Desaster gilt bis heute für viele als "Verlust der Unschuld des Rock 'n' Roll". Carlos Santana sagte später: „Alles, was schiefgehen konnte, ging schief. Es war die Hölle auf Erden, wirklich. [...] Von Anfang an herrschte schlechte Stimmung. [...] Bad vibes. Die ganzen Leute schossen sich einfach ab und wollten auch alle anderen schlecht draufbringen.“

Kurz nach Woodstock waren Jefferson Airplane zu Gast in der Dick Cavett Talkshow. Dort sorgten sie für einen historischen Moment der US-amerikanischen TV-Geschichte. Grace Slick war der erste Mensch, der im amerikanischen Fernsehen, das Wort "fuck" sagte. Tatsächlich sang die gesamte Band gemeinsam "fuck" - irgendwer musste es ja irgendwann mal tun!

The Dick Cavett Show - Jefferson Airplane (Part I)
The Dick Cavett Show - Jefferson Airplane (Part I)

Die Band trennte sich in den frühen 70er-Jahren. Jack Casady und Jorma Kaukonen gründeten nach der Trennung die Band Hot Tuna (heißer Tunfisch), anfänglich hörte die Band auf den Namen "Hot Shit".

Die ehemalige Jefferson Airplane-Sängerin Grace Slick wurde vom weißen Haus auf eine Party eingeladen. Damals residierte dort Richard Nixon, der nicht die gleiche Philosophie vertrat, für die Slick und die neue Generation Ende der 60er-Jahre standen. Die Einladung stammte von Nixons Tochter Tricia, denn die beiden waren an derselben Universität gewesen – allerdings in unterschiedlichen Jahrgängen. Die Tee-Party war eine Alumni-Feier und Tricia ging davon aus, dass Slick ihr Studium auch beendet hatte. Tatsächlich hatte Slick ihr Studium abgebrochen, aber sie wollte diese Einladung nutzen, um Präsident Nixon – der sich öffentlich gegen Drogen und ihren Konsum ausprach – eins auszuwischen. Deshalb hatte Slick 600 Mikrogramm LSD in ihrer Tasche - die einen starken Trip hätten verursachen können. Ihr Plan war es, das LSD unter ihren Fingernagel zu stecken, um es dann mit einer unauffälligen Geste in den Tee von Nixon zu befördern. Diesen Plan konnte sie allerdings nicht in die Tat umsetzen. Slick wurde an der Tür von der Security erkannt und inklusive dem LSD nach Hause geschickt, da sie und ihre Begleiter Abbie Hoffmann als zu hohes Risiko angesehen wurden. Der Aktivist Hoffmann stand damals auf der Fahnungsliste des CIA ziemlich weit oben. Selbst wenn sie reingekommen wären, auf der Tee-Party von Nixons Tochter war der Präsident selbst gar nicht anwesend.