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Woodstock: Geldregen oder finanzielles Desaster?

Woodsock -das größte Festival aller Zeiten. Doch hat man damit auch das meiste Geld aller Zeiten verdient? Wir haben uns mal über Kosten und Gewinn des Festivals informiert.

Ein so großes Festival wie Woodstock 1969 auf die Beine zu stellen, kostet natürlich enorm viel Aufwand und Geld im Voraus: die Bühne, die Werbung, die Pacht, die Beleuchtung, die Gagen der Künstler,  auch die 1000 Mitarbeiter mussten angeschafft und bezahlt werden. Mit allem zusammen hat Woodstock 2,7 Millionen US-$ gekostet. Knapp eine halbe Millionen Menschen waren beim legendärsten Festival aller Zeiten dabei, und ein Drei-Tagesticket hat damals 24 US-$ gekostet. Rein rechnerisch hätte man das Vierfache der Ausgabekosten wieder verdienen müssen. Also hätte bei Veranstalter „Woodstock Ventures“ die Kasse ordentlich klingeln müssen. Das musste es auch, denn mit dem Gewinn wollte sich Mitveranstalter Michael Lang sein Aufnahmestudio finanzieren. Doch daraus wurde zunächst leider nichts. Durch die Masse an Menschen, die in Richtung Bethel gepilgert waren, war es unkontrollierbar, ob jemand ein Eintrittsticket hatte oder nicht. Hinzukam, dass alle Wege und Durchgänge überschwemmt mit Regen und auch mit Menschen waren, weswegen Verpflegung und auch die Künstler per Helikopter auf das Gelände geflogen werden mussten. Das haben die Veranstalter aus ihrer eigenen Tasche bezahlen müssen.  Als das Festival dann am 18. August 1969 zu Ende war, stand ein dickes Minus auf dem Zettel von Lang & Co.: Insgesamt 1,2 Millionen US-$ Verlust hatten die Veranstalter mit dem Woodstock-Festival gemacht.

Dennoch war Woodstock für die Veranstalter finanziell gesehen ein riesen Erfolg. Zwar nicht durch das Festival an sich, sondern durch Veröffentlichungen im Anschluss: Die große Woodstock-Doku, die ein Jahr später erschienen ist, sowie zahlreiche Musikauskopplungen zum Festival konnte das Geld wieder eingespielt werden, und Michael Lang konnte sein Aufnahmestudium finanzieren. Damit hat er eine Plattenfirma gegründet und wurde damit äußerst erfolgreich: Unter anderem hat er Künstler wie Billie Joel oder Joe Cocker unter Vertrag genommen.