Die Ärzte spielen das “Tagesthemen”-Intro!
Die Ärzte wollten mit ihrem witzigen Auftritt auf ein ernstes Thema aufmerksam machen - bei einigen Kritikern stößt er jedoch übel auf.
Die Ärzte wollten mit ihrem witzigen Auftritt auf ein ernstes Thema aufmerksam machen - bei einigen Kritikern stößt er jedoch übel auf.
Am Freitag, den 23. Oktober um 21.45 Uhr, schauten die Stammzuschauer der “Tagesthemen” nicht schlecht: Da begrüßten sie die Punkrocker von den Ärzten nämlich zum “Ärzten Deutschen Fernsehen”, statt dem “Ersten Deutschen Fernsehen”. Die Sendung wurde anders als gewohnt nämlich nicht von dem gewohnten Intro eingeleitet, sondern von der punkigen Version des Berliner Trios:
Die witzige Aktion hatte allerdings einen ernsten Hintergrund: Farin Urlaub, Bela B. und Rodrigo González waren für ein Live-Interview vor Ort, um über Corona und die darunter leidende Kulturbranche zu sprechen. Im Gespräch mit Gastgeber Ingo Zamperoni forderten die Rocker im Namen von rund 14 Millionen Beschäftigten mehr Unterstützung:
Unsere Crew ist uns sehr nah und wir mussten unsere Tour jetzt um ein Jahr verschieben und wir wissen, dass die das ganze Jahr über keine Jobs hatten und wirklich Existenzängste haben inzwischen. Sie sind seit 7 Monaten jetzt praktisch ohne Arbeit - das ist echt krass und wir unterstützen die “Alarmstufe rot”-Organisatoren und die Demos, die für die Veranstaltungsbranche stattfinden und hoffen, dass wir die Politiker dazu kriegen diese riesen Branche zu sehen und sie zu unterstützen.
Der ungewöhnliche Auftritt führte im Netz zu den verschiedensten Reaktionen: Während ihn die einen als positive Überraschung wahrnahmen, empfanden ihn andere eher als reine Promo-Aktion für das neue Album “Hell”, welches genau am gleichen Tag erschienen war. Nur kurz vor dem Release der Platte, war bereits die "Tagesschau"-Sprecherin Linda Zervakis in eine Promoaktion für die Single "True Romance" involviert. Dass ein öffentlich-rechtliches Format als Werbeplattform für Musiker dient, stößt einigen Kritikern deshalb übel auf.
Das Satire-Format "extra3" zog hingegen ein völlig anderes Fazit: