Die Ärzte: Farin Urlaub “hatte mit der Band abgeschlossen”!
Der 58-Jährige hat über die angespannte Stimmung bei der “auch”-Tour 2013 und über Kommerz-Vorwürfe gesprochen.
Der 58-Jährige hat über die angespannte Stimmung bei der “auch”-Tour 2013 und über Kommerz-Vorwürfe gesprochen.
Die Bandpause der Ärzte zwischen 2013 und 2017 war für viele Fans eine quälend lange Zeit. Wie Farin Urlaub im beliebten Podcast “Hotel Matze” verraten hat, ging er nach der “auch”-Tour 2013 sogar von einem kompletten Ende der Band aus. Damals hätte das Trio backstage kaum ein Wort gewechselt und auch auf der Bühne lediglich ihre Setlist heruntergespielt.
Das war das erste Mal, das war extrem unschön. Das hat mich so verletzt und letztlich uns alle, dass ich damals gesagt habe, “ich bin raus”, ohne es jemals auszusprechen. “Wir lassen das jetzt einfach totlaufen”. Ich hatte damals mit der Band abgeschlossen. Das war für mich vorbei!
2016 war es dann die Einladung zum “Festival gegen Nazis” in Jamel, wo sie sich endlich wieder zusammengerauft hatten und der Spaß an Live-Shows zurückkehrte. Heute macht die Band zwar wieder gemeinsam Musik, privat ist der Kontakt aber nicht mehr ganz so eng wie noch in früheren Zeiten - was für Farin aber völlig okay ist.
Heutzutage sehen sich Bela, Farin und Rod immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert, dass sie zu Mainstream und längst keine Punker mehr sind. Urlaub hat darauf aber eine eigene Sicht der Dinge:
Musik mache ich heute nur noch zum Spaß, um die Balance zu halten. Das verstehen die Leute auch immer falsch: „ihr seid so kommerziell geworden“ – im Gegenteil, seit ich diesen Druck nicht mehr habe, sind wir so unkommerziell wie wir nur sein können, wir machen’s wirklich nur, weil wir Bock drauf haben.
Im Gespräch fällt direkt wieder Farin’s gute Laune auf - was auch Podcast-Host Matze Hilscher nicht verborgen. Darauf angesprochen verrät der Musiker, dass er so glücklich und zufrieden sei, dass er sich für ernste Songs wie “Tristesse” erst in andere Menschen hineinversetzen müsse, um Gefühle wie Traurigkeit oder Melancholie nachempfinden zu können.
Wenn ich nur über mich singen würde, wäre das ungefähr so: ‚Alles ist super, die Sonne scheint, ich gehe raus und habe Spaß.‘ Das will man nicht hören, aber so empfinde ich mein Leben tatsächlich. Alles was ich als kleiner Junge wollte, war Musik machen und auf einer Bühne meine Songs singen und dass die Leute sie dann gut finden. Und alles ist so unfassbar in Erfüllung gegangen und zwar über alle Maßen. Woher soll ich denn schlechte Laune nehmen?