Krämer ist zwölfter Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Vor fast einem Jahr ist Bischof Gebhard Fürst altersbedingt aus seinem Amt ausgeschieden. Nun steht sein Nachfolger für die Diözese Rottenburg-Stuttgart fest.
Vor fast einem Jahr ist Bischof Gebhard Fürst altersbedingt aus seinem Amt ausgeschieden. Nun steht sein Nachfolger für die Diözese Rottenburg-Stuttgart fest.
Der neue Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart heißt Klaus Krämer. Damit steht fast zehn Monate nach dem offiziellen Ausscheiden des letzten Bischofs der Nachfolger von Gebhard Fürst fest. Fürst war an seinem 75. Geburtstag am 3. Dezember 2023 altersbedingt ausgeschieden. Das Kirchenrecht schreibt dies vor. Die Landesregierung hat der Ernennung des 60 Jahre alten Krämer durch Papst Franziskus bereits zugestimmt. Prälat Krämer war bisher Domkapitular und Hauptabteilungsleiter im Bischöflichen Ordinariat von Rottenburg-Stuttgart.
Für viele Lacher sorgte das Handy des zwölften Bischofs der Diözese. Bei einkommenden Nachrichten waren deutliche Signaltöne zu hören. «Jetzt habe ich vergessen, das Handy auszustecken», sagte Krämer. Das Publikum lachte laut auf und klatschte.
Der neue Bischof hat sich etwas vorgenommen
Krämer sagte in seiner Rede, er sehe die großen Herausforderungen in der Zukunft. Die gegenwärtige Situation für die Kirche in Deutschland sei alles andere als einfach. «Der enorme Vertrauensverlust, den die Kirche gerade in den letzten Jahren erlitten hat durch die unsäglichen Missbrauchsfälle und den unangemessenen administrativen Umgang mit diesen Fällen belastet uns schwer.» Man müsse sich in den nächsten Jahren auf zurückgehende Mitgliederzahlen und schwindende Ressourcen einstellen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sagte, mit Krämer treffe die Wahl jemanden, «der sich im Bistum nicht nur bestens auskennt, sondern darin zu Hause ist».
Zwischen Wissenschaft, Kirche und Mission
Krämer wurde 1964 in Stuttgart geboren. Er studierte Rechtswissenschaften und Theologie in Tübingen, Augsburg, München und Freiburg. 1993 wurde er zum Priester geweiht. Es folgten die Aufgabe als Sekretär des früheren Bischofs von Rottenburg-Stuttgart, Walter Kasper, eine Promotion im Jahr 2000 und die Ernennung zum Domkapitular 1999.
Im Bischöflichen Ordinariat hat Prälat Krämer verschiedene Hauptabteilungen geleitet wie Weltkirche und Ausbildung der pastoralen Dienste. Im Jahr 2010 habilitierte sich Prälat Krämer im Fach Dogmatik und Missionswissenschaften. Von 2008 bis 2019 war er Präsident von Missio Aachen und Präsident des Kindermissionswerks «Die Sternsinger». 2020 kehrte Krämer nach Rottenburg zurück. Beide Organisationen gratulierten Krämer zu dessen Ernennung. «Wir freuen uns, dass die Diözese Rottenburg-Stuttgart mit Prälat Krämer einen Bischof bekommt, der über eine große weltkirchliche Expertise verfügt», sagte Dirk Bingener, der Präsident von Missio Aachen und des Kindermissionswerks Sternsinger.
Laut dem Caritasverband Rottenburg-Stuttgart kommt mit Krämer ein erfahrener und kompetenter Mann an die Spitze der Diözese, der auch ein gutes Gespür und tiefes Bewusstsein für die diakonischen Aufgaben der Kirche habe, sagte Caritasdirektor Oliver Merkelbach. Der Sprecher des amtierenden Katholiken- und Kirchensteuerrats der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Johannes Warmbrunn, übermittelte Krämer Glück- und Segenswünsche zur Wahl zum Bischof der Diözese - auch im Namen aller Katholikinnen und Katholiken der Diözese. «Nun hat die Warterei ein Ende.»
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