Sportdirektor warnt nach Gegentoren
Der deutsche Fußball-Rekordmeister, der ohne den wechselwilligen, aber vermutlich in München bleibenden Mathys Tel antrat, festigte die Tabellenspitze vor Doublesieger Bayer Leverkusen. Aber zehn Gegentreffer in den vergangenen fünf Pflichtspielen gegen kein Spitzenteam und insgesamt mehr als ein Gegentor im Schnitt in dieser Saison stimmen nachdenklich. So eine Wackel-Defensive könnte zum Titel-Killer werden. «Natürlich müssen wir die Sinne schärfen», sagte Sportdirektor Christoph Freund.
Die Bayern-Granden um den warm eingepackten Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß hatten auf ihren Ehrenplätzen lange sichtlich Spaß an der Torshow von Kane (2), Jamal Musiala und Serge Gnabry. Doch dann wurde es durch Kieler Treffer von Finn Porath und einem Doppelpack von Joker Steven Skrzybski in der Nachspielzeit verdammt wild.
Wilde Spiele sparen «keine Körner»
«Eine Spitzenmannschaft zieht 95 Minuten ihr Ding durch. Wir haben schon gezeigt, dass wir das können und werden das auch wieder zeigen», sagte Mittelfeldchef Joshua Kimmich ohne Verständnis für Schongang. «Wenn es wild wird, spart es auch keine Körner.» Genau das wäre im ersten von sieben Spielen in 28 Tagen mit den Champions-League-Playoffs gegen Celtic Glasgow und dem Meister-Gipfel mit Leverkusen als Höhepunkten sicher hilfreich gewesen.
«Wir freuen uns auf diesen Monat», sagte Trainer Vincent Kompany. Einverstanden war er mit der Gesamtvorstellung gegen den Tabellenvorletzten, wenngleich die Bilanz durch die Schlussphase getrübt wurde. «Am Ende bist du nie völlig zufrieden, wenn es noch einen Momentum-Verlust gibt», sagte der Belgier.
Torhüter Manuel Neuer wurmten die drei Gegentreffer besonders. «Wir haben uns das Spiel, das wir über weite Strecken gut gestaltet haben, etwas kaputt gemacht», sagte der 38-Jährige.
Kane überrascht seine Frau
Kane war da nach seiner Auswechslung schon im wohlverdienten Feierabend. 55 Tore in den ersten 50 Bundesliga-Spielen schaffte noch niemand. «Das ist wirklich eine stolze Bilanz. Aber es geht um die nächste 50 Spiele», sagte der 31-Jährige in bester Münchner «Weiter, weiter, immer weiter»-Manier.