Pearl Jam: Eddie Vedder spricht über Chris Cornell’s Suizid!
In einem neuen Interview spricht Vedder darüber, wie sehr ihn Cornell’s Tod im Jahr 2017 mitgenommen hat.
In einem neuen Interview spricht Vedder darüber, wie sehr ihn Cornell’s Tod im Jahr 2017 mitgenommen hat.
: In diesem Artikel geht es um das sensible Thema Suizid. Solltest du selbst Suizidgedanken haben, wende dich an vertraute Menschen oder an Hilfsangebote wie der Telefonseelsorge (auch telefonisch unter 0800 111 0 111 erreichbar).
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Am 2. November war Pearl Jam Sänger Eddie Vedder zu Gast beim Moderator Howard Stern. In der dreistündigen Sendung sprach der Musiker neben vielen lustigen Geschichten, auch offen über den tragischen Tod seines Freundes Chris Cornell im Jahr 2017. Die Verarbeitung von dessen Suizid fühlt sich heute wie Verleugnung für ihn an:
Ich hatte Angst davor, wie ich mich fühlen würde, wenn ich mir selbst erlaubt hätte, das zu fühlen, was ich fühlen musste oder wie ich mich fühlen wollte oder wie schrecklich ich mich fühlte.
Selbst zum jetzigen Zeitpunkt habe er sich noch nicht richtig damit auseinander gesetzt. Er sei sich jedoch sicher, dass es schon noch irgendwann - kommt Zeit, kommt Rat - soweit sein wird. Er berichtet außerdem, dass er Cornell in den letzten zehn Jahren nicht häufig gesehen hätte. Er bricht die Treffen auf vier- oder fünfmal herunter - meist haben sich die Beiden lediglich bei Gigs getroffen. Sie waren sich aber trotzdem nahe, nicht nur weil sie gemeinsam Musik machten, sondern auch, weil sie Nachbarn waren.
Während des Gesprächs mit Stern, erzählt Vedder zudem die herzergreifende Geschichte über den Verlust seines jüngeren Halbbruders. Dieser war ein Jahr vor Cornell bei einem Kletterunfall in Afrika ums Leben gekommen: Ein Verlust, welcher der Öffentlichkeit kaum bekannt war. Für Vedder war es jedenfalls eine schreckliche Zeit - sowohl er, als auch seine Brüder und seine Mutter kämpften mit der Situation. Eddie konnte mit der Realität nichts mehr anfangen:
Ich wusste ernsthaft nicht, ob ich diesem dunklen Loch heraus komme, doch ich konnte mich nicht darin verkriechen
Gastgeber Stern erlaubte sich zudem noch tiefgehendere, emotionale Fragen: Er fragte ihn zum Beispiel, ob Eddie je daran gedacht habe, sich selbst das Leben zu nehmen. Die Frage blockte Vedder ab und meinte, der Suizid seines Freundes hätte ihn eher dazu gebracht weniger an Suizid zu denken. Obwohl er seinen Freund liebte, machte ihn seine Entscheidung wütend. Zum Thema Suizid hat er eine klare Meinung:
[Es ist] eine gewaltsame Tat die viele Menschen verletzt und sich unfair anfühlt!
Seit 2017 zollt Eddie Vedder seinem Kumpel auch auf der Bühne Tribut und coverte im Zuge seiner großen Europa-Solo-Tournee 2019 sogar den Cornell-Song “Seasons”. Im August 2020 sprach er im Podcast von Cornells Tochter Lilly zudem über Themen wie Trauer, Empathie und Aktivismus. Durch diese Aktionen gewährte er nicht nur einen Einblick in seine eigene Gefühlswelt, sondern erinnerte sich auch an jene Kolleg*innen und Freund*innen, die ihrem inneren Dämonen unterlegen waren.